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Der Große Tiergarten, oft einfach als Tiergarten bezeichnet, ist eine mehr als zwei Quadratkilometer große Parkanlage im gleichnamigen Ortsteil des Bezirks Mitte. Der Name leitet sich davon ab, dass im 16. Jahrhundert auf dem einst eingezäunten Gelände, damals noch vor den Toren Berlins, Wildtiere für die Jagd gehalten wurden. Heute ist er ein beliebtes Ziel für ausgedehnte Spaziergänge und Picknicks im Grünen. Neben der Erholung in der Natur ist der Park aber auch für seine zahlreichen Skulpturen und Denkmäler einen Besuch wert. Außerdem ist er durch seine inzwischen zentrale Lage in der Stadt von zahlreichen Sehenswürdigkeiten umgeben.
Entstehung und Geschichte
Noch im 17. Jahrhundert markierte ein Tor an der Stelle des heutigen Brandenburger Tors den westlichen Stadtrand – das Areal des Tiergartens lag also damals vor den Toren Berlins. Das geräumige Waldgebiet war ein eingezäuntes Jagdrevier für den kurfürstlichen Hof. In den 1690er-Jahren wurde dann eine Verlängerung der Straße Unter den Linden durch diesen Wald hindurch zum Schloss Charlottenburg angelegt. So wurde das Gelände langsam etwas parkähnlicher. Schließlich entschied Friedrich der Große 1742, die Zäune abreißen zu lassen und die Fläche zu einem barocken Lustpark umzugestalten. In dieser Zeit entstanden zahlreiche neue Gebäude – darunter auch die Fasanerie im südwestlichen Teil, aus der ab 1844 der Zoologische Garten hervorging. Ende des 18. Jahrhunderts sowie ab 1818 wurde der Park erneut umgestaltet. Dieses Mal dienten landschaftsähnliche englische Parks als Vorbild: Es wurden Spazier- und Reitwege angelegt, allgemein entstanden mehr weite Rasenflächen mit Baumgruppen. Zwischen 1864 und 1873 ließ Wilhelm I. am Königsplatz, dem heutigen Platz der Republik, die Siegessäule errichten. Diese wurde dann 1938 auf den Großen Stern umgesetzt. Um 1900 entstand auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. die von 32 Denkmälern gesäumte Siegesallee. Diese wurde allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg eingeebnet. Während des Krieges nahm der Tiergarten zudem schweren Schaden durch Luftangriffe. Nach dem Krieg wurde seine Ost-West-Achse für einige Zeit als Flugpiste genutzt, während fast sämtliche Bäume und Sträucher des Tiergartens in Zeiten von Kohlemangel verheizt wurden. Mit Kartoffel- und Gemüseanbau auf den weitläufigen Freiflächen hatte sich die Nutzung des Tiergartens nun für einige Zeit völlig verändert. Diese Nutzung war offiziell genehmigt und das Gelände wurde in ungefähr 2.500 Parzellen eingeteilt. Der einst üppige Baumbestand war allerdings von etwa 200.000 Bäumen auf nur 700 geschrumpft. Auch sonst waren der Park sowie seine vielen Denkmäler in schlechtem Zustand. Ab 1949 konnte der Tiergarten dann wiederaufgeforstet werden. Für den 1952 eröffneten Englischen Garten spendeten der britische König sowie die britische Bevölkerung zudem mehrere tausend Bäume. So entwickelte sich der Park nun wieder zu einem naturnahen Erholungsgebiet für die Westberliner Bevölkerung. Dies war besonders wichtig, da ihnen mit dem Mauerbau der Zutritt ins Umland der Stadt verwehrt bliebt. Die Teilung führte auch dazu, dass keine Autos mehr durchs Brandenburger Tor fahren konnten. Also wurde eine Entlastungsstraße im Ostteil des Tiergartens gebaut, die seit 2006 durch den Tiergartentunnel ersetzt wird. In den 1990er- und 2000er-Jahren war der Tiergarten nicht zuletzt immer wieder Schauplatz von Großveranstaltungen. Hier sind vor allem die Loveparade bis 2005 sowie die Fanmeilen zur Fußball-WM 2006 und Fußball-EM 2008 zu nennen.
Was es hier zu sehen gibt
Die bekannteste Sehenswürdigkeit im Großen Tiergarten ist die Siegessäule am Großen Stern. Die Säule steht auf einem mit rotem Granit verkleideten Sockel, ganz oben thront die von Friedrich Drake geschaffene römische Siegesgöttin Viktoria. Sie erinnert an die Siege im Deutschen Krieg gegen Österreich sowie im Deutsch-Französischen Krieg. Innen führt eine Wendeltreppe zu einer etwa 50 Meter hoch gelegenen Aussichtsplattform. Darüber hinaus befinden sich im Park zahlreiche eindrucksvolle bronzene Jagdszenen und Standbilder. Ganz im Südosten stehen ein Goethe- und ein Lessing-Denkmal, nahe der Luiseninsel befinden sich ein Richard-Wagner-Denkmal sowie eine Statue von Friedrich Wilhelm III. Besonders schön ist auch der Floraplatz am Venusbassin mit seinem Figurenensemble. Im nördlichen Teil des Parks, nahe des Hauses der Kulturen der Welt, steht das viertgrößte Carillon der Welt: Der 42 Meter hohe Turm ist mit 68 Glocken ausgestattet und erklingt seit 1987 an jedem Sonntag im Sommer. Nördlich von der Siegessäule erstreckt sich wiederum gleich hinter dem Bismarck-Denkmal der Englische Garten mit Teehaus, Teich und Sonnenuhr. Östlich davon liegen Schloss Bellevue und das Bundespräsidialamt. Über den Englischen Garten hinaus bieten auch der Rosengarten, der Rhododendronhain und der Steppengarten idyllisches Flair. An die wechselvolle Geschichte Berlins erinnern mehrere Gedenkstätten im Großen Tiergarten. Im Osten an der Straße des 17. Juni steht ein sowjetisches Ehrenmal, im Westteil des Parks steht eine Karl-Liebknecht-Stele. Außerdem gibt es ein Rosa-Luxemburg-Denkmal, einen Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde, ein Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, ein Denkmal für die ermordeten Juden Europas sowie ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Nicht zuletzt sind im Park ein Gaslaternen-Freilichtmuseum, mehrere Spielplätze sowie zahlreiche Gewässer, wie der Neue See und das Tiergartengewässer, zu finden.
Spannendes in der Umgebung
Direkt an den Park grenzen zahlreiche wichtige Sehenswürdigkeiten an. Im Südwesten befindet sich der Zoologische Garten, angrenzend an den Breitscheidplatz und den Kurfürstendamm. Direkt am südöstlichen Teil liegt der Potsdamer Platz mit Kulturforum und Neuer Nationalgalerie. Nach Osten schließt sich das Brandenburger Tor an den Tiergarten an. Dahinter liegen der Pariser Platz und der Prachtboulevard Unter den Linden, der direkt zur Museumsinsel führt. Im Norden befindet sich wiederum das Regierungsviertel mit dem Reichstagsgebäude am Platz der Republik.
Informationen zur Barrierefreiheit:
Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer
Alle prüfrelevanten Bereiche erfüllen die Qualitätskriterien der Kennzeichnung „Barrierefreiheit geprüft – teilweise barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer“.
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
- Rund um den Großen Tiergarten befinden sich zahlreiche Parkplätze.
- An jedem Eingang zum Tiergarten befindet sich ein Übersichtsplan.
- Die Wege im Großen Tiergarten sind mindestens 250 cm breit und überwiegend leicht begeh- und befahrbar.
- Es sind Längsneigungen von maximal 32 % vorhanden (Brücken).
- Einige Gärten und Aussichten sind nur über Treppen zugänglich. Alternative Wege sind meist vorhanden.
- Eine Rundtour durch den Tiergarten ist ca. 10 km lang.
- Es sind ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden.
- Informations- und Übersichtskarten sind im Sitzen sicht- und lesbar.
- An großen Kreuzungen befinden sich Wegweiser.
- Es sind verschiedene Spielplätze vorhanden. Es gibt dabei keine Spielgeräte, die für Rollstuhlfahrer zugänglich und nutzbar sind.
- Es ist ein öffentliches, barrierefreies WC für Menschen mit Behinderung am Brandenburger Tor vorhanden, welches beidseitig anfahrbar ist (mindestens 90 cm). Es sind klappbare Haltegriffe vorhanden.
- Straßenübergänge sind teilweise mit Ampeln gesichert.
Prüfbericht:
Download als PDF
Menschen mit Hörbehinderung und gehörlose Menschen
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
- Rund um den Großen Tiergarten befinden sich zahlreiche Parkplätze.
- An jedem Eingang zum Tiergarten befindet sich ein Übersichtsplan.
- Eine Rundtour durch den Tiergarten ist ca. 10 km lang.
- Es sind ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden.
- An großen Kreuzungen befinden sich Wegweiser.
- Die Wege werden auch für Radfahrer, Skater oder Polizei-Reitern genutzt.
- Straßenübergänge sind teilweise mit Ampeln gesichert.
Prüfbericht:
Download als PDF
Menschen mit Sehbehinderung und blinde Menschen
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
- An jedem Eingang zum Tiergarten befindet sich ein Übersichtsplan.
- Informationen werden schriftlich übermittelt, jedoch nicht in Brailleschrift.
- Eine Rundtour durch den Tiergarten ist ca. 10 km lang.
- Teilweise sind visuell kontrastreiche seitliche Begrenzungen des Weges vorhanden.
- Es sind ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden.
- Die Wege werden auch für Radfahrer, Skater oder Polizei-Reitern genutzt.
- Straßenübergänge sind teilweise mit Ampeln gesichert.
- Assistenzhunde können mitgeführt werden.
Prüfbericht:
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Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen
Einige Hinweise zur Barrierefreiheit haben wir nachfolgend zusammengestellt. Detaillierte Angaben finden Sie im Prüfbericht.
- An jedem Eingang zum Tiergarten befindet sich ein Übersichtsplan.
- Informationen werden schriftlich übermittelt, jedoch nicht in Leichter Sprache.
- Eine Rundtour durch den Tiergarten ist ca. 10 km lang.
- Der Wegeabschnitt ist durchgehend beschildert.
- Beschilderung ist nicht mit Piktogrammen gestaltet.
Prüfbericht:
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Zertifiziert im Zeitraum:
Dezember 2025 - November 2028
Bildergalerie
Adresse & Kontakt
Großer Tiergarten
Straße des 17. Juni
10557 Berlin
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Partner & Lizenznehmer
Berlin Tourismus & Kongress GmbH